Nietzsche tritt unzeitgemäß auf, wie seine Betrachtungen, voll Pathos und nicht ohne Humor, zieht er über die Gebirge, mit seiner kleinen Schar toter Künstler, eine Friedhofstruppe aus Widergängern und Werwölfen, die er da wie Hannibal über die Alpen führt.
Gleich sein erster großer Auftritt mit „Die Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik“ wird ein Rohkrepierer und macht ihn anrüchig. Den vierten Teil von seinem Zarathustra lässt er selbst in einer Auflage von vierzig Stück drucken. Für ausgewählte Freunde; immerhin verschenkt er sieben Stück.
Mittlerweile hat man Nietzsche mit massenhafter Sekundärliteratur in allerlei seiner Gegenteile verwandelt und man hat ihm das wahrscheinlich hässlichste Denkmal gesetzt, das je für einen Künstler angefertigt wurde.
Eines kann man jedenfalls von Nietzsche lernen, letztlich immer nur seinem eigenen Gefühl zu trauen, indem man es zum Stich lässt.